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Militär-Historisches

Exkursionen

Fort Eben-Emael, Belgien

Eingang des belgischen Forts Eben-Emael


Unsere RK führt im Rahmen der Sicherheitspolitischen Weiterbildung auch Exkursionen mit militärhistorischem Hintergrund durch. So wurden u.a. diverse Stätten des 1. und 2. Weltkriegs besucht. Dabei reicht das Spektrum vom Museumsbesuch bis hin zur mehrtägigen Besichtigung von geschichtlich interessanten Orten.

Dies waren bisher

-> Fort Eben-Emael, Belgien
-> Brücke von Canne, Belgien
-> Brücke von Remagen
-> Zitadelle Spandau, Berlin
-> Cäcilienhof, Potsdam
-> STASI-Gefängnis / Gedenkstätte Hohenschönhausen, Berlin
-> FHQ "Wolfschanze" Rastenburg, Polen
-> OKW "Mauerwald" nähe Rastenburg, Polen
-> Verdun, Frankreich
-> Hürtgenwald, Hürtgen
-> Bastogne, Beligen
-> Diekirch, Luxemburg
-> Dukumentationsstätte Regierungsbunker, Ahrweiler



Verdun

Verdun, Fort Douaumont und Azannes

Militärhistorische Exkursion nach Verdun

Beinhaus in Verdun


Militärgeschichtliche Weiterbildung in Verdun

Die diesjährige Exkursion führte die RK in das historische Geschehen des Jahres 1916 rund um die kleine Stadt Verdun in der französischen Provinz. Nachdem die Unterkunft in Metz bezogen und die Logistik sichergestellt war, fuhren die Reservisten zu den Ausgangsstellungen einer der blutigsten Schlachten des 1. Weltkrieges.

Verdun 1916

Diese deutsche Operation begann am 21.02.1916 und endete am 20.12.1916 ohne dass eine der beteiligten Seiten nennenswerte Ziele erreicht hätte. Diese Schlacht gilt als eine der größten und grausamsten des 1. Weltkrieges und markiert zugleich den Beginn der großen Materialschlachten und gilt heute als Fanal für die „Industrialisierung“ des Krieges.

Im Verlauf dieser Schlacht betragen die Verluste auf beiden Seiten mehr als 300.000 getöteter und verwundeter Soldaten.
Hinsichtlich dieser menschlichen Verluste wurden ironischerweise weder auf deutscher noch auf französischer Seite genaue Statistiken geführt, so das die heute bekannten Verlustangaben stark variieren.
Allerdings kann statistisch genau beziffert werden, das je Quadratmeter des Schlachtfeldes 6 Artilleriegranaten aller Kaliber niedergegangen sind.

Die Folgen dieser Schlacht sind bis zum heutigen Tage deutlich sichtbar. Große, mittlerweile bewaldete Flächen verbergen nur mühsam die darunterliegende Mondlandschaft aus tausenden von Kratern, Trümmern und Granattrichtern.

So konnten die Kameraden der RK bei der Besichtigung der Forts Vaux und Douaumont, sowie der vollständig zerstörten Ortschaften Fleury und Ornes ein plastisches Bild von den damaligen Geschehnissen machen. Weitere Stationen der Exkursion waren das Museum Verdun und diverse markante Punkte des Gefechtsfeldes, wie z.B. der Bajonett-Graben, die Höhe 304 usw.

Der Höhepunkt der 3-tägigen Exkursion war der Besuch des Beinhauses inklusive des umliegend angeordneten französischen Soldatenfriedhofs, an welchem sich am 22.09.1984 der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident Francois Mitterrand die Hände in Freundschaft reichten. Getreu ihrer Devise „ …, wir sind Freunde geworden!“ sind die Ausstellungen, Publikationen und Filmbeiträge der Gedenkstätten vom Geist der deutsch-französischen Aussöhnung getragen.

Den Abschluss der Exkursion bildete eine feierliche Totenehrung und Kranzniederlegung auf dem deutschen Soldatenfriedhof Azannes II

Auch mehr als 90 Jahre nach diesem Fanal menschlichen Irrsinns bleibt die tiefe Betroffenheit des Betrachters. Verdun war die Hölle – eine ganz spezielle deutsch-französische Hölle!

Weitere Bilder

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Exkursion im Bereich des ehem. "FHQ Wolfsschanze"

ehem. FHQ "Wolfschanze"



Im Rahmen der beiden Kriegsgräbereinsätze im polnischen Masuren 2003/2004 nutzten die Kameraden die Möglichkeit u.a. im nahe gelegenen Rastenburg den Bereich des ehemaligen FHQ "Wolfsschanze" zu besuchen. Der Einsatzort Angerburg / Wegorzewo liegt nur rund 12 km vom ehemaligen Rastenburg, dem heutigen Ketrzyn entfernt. So wurde die Betreuungstage für die Besichtigung dieser Stätten genutzt.

Unter Fach- und Sachkundiger Führung des Buchautors Jerzy Szynkowski und in Begleitung der polnischen Gastgeber erhielten die Kameraden des Arbeitskommandos einen tiefen Einblick in die verschiedenen Bereiche und Sperrkreise des ehemaligen Hauptquartieres. Insgesamt wurden von der Organisation Todt in dem riesigen Areal über 100 Gebäude errichtet, die zum Teil der damaligen höchsten Bunkerklasse entsprachen. Ironischer Weise ist während des Krieges keine einzige Fliegerbombe auf diesen riesigen Komplex niedergegangen und die Zerstörungen sind auf die im Januar 1945 durch deutsche Pioniere ausgelöste Sprengung zurück zu führen.

Die hier eingesetzten Soldaten gaben der Anlage den Spitznamen "Mückenheim" - ein Tribut an die Millarden von masurischen Mücken, die bis heute hier in dem leicht sumpfigen Gelände Mensch und Tier zusetzen.

Ein Punkt von Interesse in der Anlage war für die Wachtberger Reservisten die "Lagebaracke" in der es am 20. Juli 1944 zu dem missglückten Attentat gegen Adolf Hitler gekommen ist. Die Bezeichnung Baracke wird dem Gebäude nicht gerecht, entegen der Vermutung handelt es sich hierbei um ein leicht "verbunkertes" Gebäude von recht massiver Substanz. Heute sind hier nur noch die Trümmer desselben zu sehen. Unmittelbar vor diesem Ort befindet sich ein geschmackvoll gestaltetes Ehrenmal für Claus Graf Schenk von Stauffenberg und die Wiederstandskämpfer, die in der Folge des Attentats dem blinden wüten des Diktators zum Opfer gefallen sind. Nach einer kurzen Andacht an dieser Stelle ging es weiter zu dem Bereich, in welchem damals das OK Luftwaffe untergebracht war.

FHQ Wolfsschanze

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Am Ende dieser sehr interessanten Tage können die Kameraden auf den Besuch folgender historischen Stätten zurückblicken:

Steinort, Gut Steinort derer von Lehndorff
OKH - Anlage Mauerwald - die komplette Anlage ist unzerstört
OKW- "Wolfsschanze" / OKL
Schleuse am masurischen Kanal - nie fertiggestellt

Als Fazit bleibt beeindruckend wie sich in der damaligen Zeit dieser Wahnsinn nahezu unvergängliche Monumente geschaffen hat, die heute Zeugnis und Mahnung ihrer Zeit an die folgenden Generationen sind.

Unser besonderer Dank gilt Hr. Jerzy Szynkowski aus Ketrzyn, der uns herzlich aufgenommen und tiefe Einblicke ermöglicht hat.

Huertgen 1944

Exkursion im Bereich Hürtgen


Ziel dieser Exkursion waren Bereiche des ehemaligen Westwalles im Raum ROETTGEN-HUERTGEN-VOSSENACK-SIMONSKALL mit den Geländepunkten Ochsenkopf, Buhlert, „Wilde Sau“ und Mestrenger Mühle.

In diesem ca. 120km⊃2; großen Areal standen sich ab September 1944 amerikanische und deutsche Verbände gegenüber und kämpften erbarmungslos um jeden Quadratmeter Boden. Teile der amerikanischen 1. Armee traten am 06.10.1944 ihre Angriffsoperationen in Richtung SCHMIDT und RURSTAUSEE an und betraten damit ein bis dahin für amerikanische Maßstäbe unbekanntes Kampffeld – den Wald.

Hier konnte die US-Armee ihre Luft-, Panzer- und Artillerieüberlegenheit nicht entfalten, und musste in diesem schwierigen Terrain rein infanteristisch vorgehen. Zudem trafen die GIs der 9. Infantry Division auf die „ostfront- und waldkampferfahrenen“ Soldaten der 275. ID. Ein weiterer Vorteil kam der deutschen Seite zu Gute, nämlich die 1936-1939 ausgebauten und gut vorbereiteten Stellungen der Bunker- und Sperrsysteme des Westwalles.
Zum Höhepunkt der Kämpfe kam es an einzelnen Tagen zu extremen Verlusten auf beiden Seiten, so z.B. der 28. November 1944 mit 6.000 Mann Verlusten alleine auf amerikanischer Seite.

Als dann im Februar 1945 eines der amerikanischen Offensivziele, die Ortschaft SCHMIDT, erreicht wurde endeten die Kämpfe im Hürtgenwald endgültig. Die Verluste waren auf beiden Seiten entsetzlich. Insgesamt beliefen sich die Verluste auf US-Seite auf ca. 55.000 und auf deutscher Seite auf ca. 16.000 ohne die zivilen Opfer im Kontext dieser Schlacht mit zu berücksichtigen.
Diese Schlacht rückte durch die Präsenz von prominenten Kriegsberichterstattern, wie z.B. Ernest Hemingway in den Fokus der amerikanischen Öffentlichkeit und ist bis heute eines der „bekanntesten“ Schlachtfelder auf dem europäischen Kriegsschauplatz.



Bilder Hürtgen

Gruppenunterstand und Sanitätsbunker in Simonskall


Die Reservisten der RK wurden unter Führung von SF d.R. Detlef Heinen und Herrn Lüssem vom Geschichtsverein Hürtgen, mit den Besonderheiten des Schlachtfeldes vertraut gemacht. So konnten einige noch existierende Bunker des Westwalles in den Bereichen BUHLERT und SIMONSKALL besichtigt werden.

Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung des Bereiches um den OCHSENKOPF, bei der im Rahmen eines Lagevortrages den Teilnehmern die Situation im Gefechtsgeschehen des Novembers 1944 veranschaulicht wurde. Hier hielten die Kameraden eine kurze Andacht an einem Grab, in welchem vor wenigen Jahren noch die sterblichen Überreste eines amerikanischen und dreier deutscher Soldaten geborgen wurden. Anschließend besuchten die Reservisten den Soldatenfriedhof Vossenak, um dort einen Kranz niederzulegen. Den Abschluss bildete der Besuch des Museums Hürtgen mit seiner interessant zusammengestellten Ausstellung zu den Geschehnissen aus dieser Zeit.

Interesse ?
Interessenten an einer solchen Veranstaltung können sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Wir führen diese gerne auch für andere interessierte Reservisten, Dienststellen des Bundes und Soldaten der Bundeswehr durch.


Die Brücke von Canne und Eben-Emael

Die Brücke von Canne

Diese Brücke bzw. die Verhinderung ihrer Zerstörung war eines der Angriffsziele des ersten Luftlande-Einsatzes am 10.05.1940


Am 3. Märzwochenende hat die Kreisgruppe Bonn/Rhein-Sieg in enger Zusammenarbeit mit dem VBK 31 ihre militärhistorische Exkursion zum Fort Eben-Emael in Belgien erfolgreich durchgeführt.
Die hier gesammelten Eindrücke werden den Teilnehmern sicherlich mahnend in Erinnerung bleiben.

Vorbereitet wurde diese Maßnahme im Vorfeld durch eine Informationsveranstaltung in deren Verlauf die teilnehmenden Kameraden über den historischen Hintergrund informiert wurden. Unter Leitung des KrsOrgLtr Hr. OSF d.R. Manfred Krämer wurden die Angriffsvorbereitung und die Durchführung des Angriffes auf das Fort Eben-Emael detailliert aufbereitet und anschaulich vermittelt.

So vorbereitet starteten 45 Kameraden der KrsGrp Bonn/Rhein-Sieg am 15.März unter der Führung des OTL d.R. O. Mengels per KOM in Richtung Belgien. Am Fort Eben-Emael angekommen wurde von den Teilnehmern am Ehrenmahl der belgischen Armee ein Kranz zu Ehren der gefallenen Kameraden beider Seiten niedergelegt.

Nach der Ehrenbezeugung begrüßte Fw d.R. Heckmann die Bonner Kameraden in der Anlage des Forts. Er übernahm die weitere Führung in die unterirdischen Katakomben des Festungswerkes. Hier lernten die Beteiligten zunächst die Lage am frühen Morgen des 10.05.1940 unmittelbar im Gelände und anschließend die kilometerlangen unterirdischen Gänge kennen. Auf dem Weg durch die endlosen, nur karg beleuchteten Gänge beschleichen den Betrachter Beklemmungen, die im Ansatz verspüren lassen, wie sich die Besatzung unter Gefechtsbedingungen in dieser Festung gefühlt haben muß.

Die klamme Kälte dieser unterirdischen Welt verliert sich gegen Mittag rasch, nachdem die Kameraden, wieder in der Außenwelt angekommen , aufbrachen um in dem Ort Canne die Mittagspause zu verbringen. Am Nachmittag besuchten die Soldaten zunächst die Brücke von Canne, deren „unversehrte“ Besetzung ja u.a. Ziel des Angriffes gewesen ist, und den in unmittelbarer Nähe gelegenen Soldatenfriedhof. Weiter ging die Exkursion unter der sachkundigen Führung des Hr. Heckmann auf die 75ha große Oberfläche des Forts, auf der sehr anschaulich der Verlauf des Angriffes auf die einzelnen Werke erklärt wurde.

Abends traten die Teilnehmer den Rückmarsch nach Aachen an. Hier fand in der STTR1 unterstützt durch Kameraden der RK- Aachen-Brandt ein Kameradschaftsabend statt.
Die Rückfahrt zum BMVg wurde am Morgen des 16. angetreten.

Die einhellige Meinung aller Beteiligter war, dass dies eine bewegende und sehr informative Veranstaltung gewesen ist. Besonderer Dank gebührt dem VBK 31, dem FwRES Bonn Hr. HF Hans Lilge , sowie den Kameraden OTL d.R. Otmar Mengels, dem OSF d.R. M. Krämer, Fw d.R. R. Herschung, die jeder auf seine Weise zu dem guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.


Eben-Emael

Bilder des Forts Eben-Emael oberhalb des Albert-Kanals