Zusammenarbeit mit dem VdK
Alle unsere Aktivitäten beruhen auf einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem VdRBW e.V. und dem Volksbund.
Unsere Kameraden beteiligen sich regelmäßig an den Aktivitäten des Volksbundes. In diesem Zusammenhang weisen wir hier auf die Aktion "Letzte Hoffnung" hin. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges gelten bis heute viele Menschen als vermisst. Daher stellt der Volksbund alle Anfragen von Menschen online zur Verfügung, denen alle mit der Aufklärung von Kriegsschicksalen betrauten Stellen bisher nicht helfen konnten.
Diese Menschen hoffen nun, das einer der Leser etwas weiß oder jemanden kennt, der etwas wissen könnte...
Arbeitseinsatz in Masuren (PL)
Auch in diesem Jahr fuhr ein 10-köpfiges Arbeitskommando unter Leitung des Wachtbergers Hr. OTL d.R. O. Mengels in das polnische Angerburg, um dort den deutsch-russischen Soldatenfriedhof Jägerhöhe zu pflegen. Dank der Bereitschaft des FwRES Bonn Hr. SF Sollik, sich als Kraftfahrer und Sprachmittler zur Verfügung zu stellen und der Unterstützung durch das LdKdoNW, waren die Vorraussetzungen hierfür bestens erfüllt.
Viele Teilnehmer des diesjährigen Arbeitseinsatzes waren Veteranen der Einsätze aus den Jahren 2003/2004 und somit mit den örtlichen Gegebenheiten vollstens vertraut. Anreise und Unterkunft waren in bewährter Weise organisiert und die Nachricht über Ankunft der deutschen Soldaten verbeitete sich rasch in der Gemeinde. Zur Begrüßung fand sich eine Abordnung der Gemeindeverwaltung ein. Die Arbeiten wurden mit Pan Narel, den Teilnehmern bereits aus den vorangegangenen Einsätzen bekannt, abgestimmt und vorbereitet.
So ging es dann mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung an die Arbeit. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag insbesondere auf der Pflege und Instandsetzung der Grabsteine und der Restaurierung der Einfassung des zentralen Hochkreuzes der Anlage. Während dieser arbeitsreichen Tage besuchten Vertreter der lokalen Denkmalschutzbehörde, hier Frau Karolina, und der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Wengorzewo, Hr. Andrzej Lachowicz den Friedhof und zollten den Arbeitsleistungen der Reservisten Respekt und Anerkennung. Großes Lob über den gezeigten Einsatz der Reservisten wurde auch von den vielen Besuchergruppen geäussert, die während dieser Arbeitswoche den Freidhof besuchten.
Wie bereits in den Einsätzen zuvor, war ein ansprechendes Rahmenprogramm vorbereitet. Hierzu zählten u.a. eine Besichtigung diverser Projekte der Gemeinde Wengorzewo auf Einladung des stellv. Bürgermeisters, eine Bootsfahrt auf dem Mauer- und Schwenzaitsee, ein Besuch des Schloß Steinort, sowie die Besichtigung des Bunkerkomplexes des ehemaligen FHQ "Wolfsschanze" und OKH "Mauerwald" . Hier trafen die Kameraden ebenfalls auf einen alten Bekannten, nämlich Hr. Jerzy Szynkowski, Buchautor und Fachmann in Sachen FHQ, der es sich nicht nehmen lies, den Soldaten einen Kurzvortrag zur Anlage des FHQ zu halten und die Gruppe anschließend mit einer weiteren deutschen Reisegruppe durch den Komplex zu führen.
Auch bei diesem Einsatz war das herzliche und freundschaftliche Entgegekommen der polnischen Gastegeber sehr bewegend. Trotz der nach aussen durch die Uniform unverkennbare Zugehörigkeit zur Deutschen Bundeswehr trafen alle immer auf Wohlwollen und Interesse. Dies zeigt deutlich, wie weit wir uns von der so tragischen Vergangenheit entfernt haben und gute Nachbarn geworden sind. Diese überall erzeugte positive Resonanz bleibt jedem Teilnehmer in guter Erinnerung.
Abschließend bleibt festzustellen, das dieser Einsatz aufgrund der gemachten Erfahrungen und Erlebnisse jede Mühe und jede Arbeit rechtfertigt. Damit ist auch der Wunsch verbunden, auch in Zukunft weiterhin Nachahmer zu finden, die an dieser begonnen guten Tradition festhalten und weiterhin diese freundschaftlichen Beziehungen in Angerburg / Wegorzewo im fernen Masuren pflegen.
Arbeitseinsätze Nordfriedhof Bonn 2005 / 2006
Wie in der Kreisgruppe Bonn/Rhein-Sieg bereits gute Tradition, wurde ein Arbeitseinsatz zur Pflege von Kriegsgräbern auf dem Bonner Nordfriedhof durchgeführt. Diese Aktion wird vom VBK31 und dem Standortältesten von Bonn unterstützt und gefördert.
Dieser Arbeitseinsatz ist bereits der 10. seit dem ersten Einsatz am Ehrenmal für die Kriegstoten der Gemeinde Wachtberg im Jahre 2001. Die Kameraden der Kreisgruppe waren im Rahmen dieser Einsätze sogar bereits 2 mal mit einem herausragenden Ergebnis im Nachbarland Polen eingesetzt.
In diesem Jahr fanden sich die Freiwilligen aller Dienststellen der Bundeswehr und dieReservisten zum 3. Mal auf dem Ehrenteil des Bonner Nordfriedhofes ein, um Pflege und Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. In der Zeit vom 29.Mai bis zum 02.Juni arbeiteten die 30 Teilnehmer mit Energie und Tatkraft an den gesteckten Zielen. Die regnerische Witterung konnte die Kameraden nicht davon abhalten diese Ziele zu erreichen. So wurden zahlreiche Grabplatten gereinigt, ca. 90 Steinerne Grabkreuze neu im Boden befestigt. Das anstrengenste Stück war die Aushebung eines ca. 200 Meter langen Grabenstücks, so OTL d.R. Otmar Mengels, daß aber auch voller Elan zu Ende gebracht werden konnte.
Der Einsatz der Freiwilligen wurde von den Verantwortlichen ausdrücklich gewürdigt. Der Standortälteste von Bonn, Hr. Konteradmiral Chr. Diehl sprach den Teilnehmern seinen Dank und seine Anerkennung für die gezeigten Leistungen aus.
Für das kommende Jahr steht noch genug Arbeit an, so befindet sich das Ehrenmahl weiterhin in einem renovierungsbedürftigen Zustand.
Arbeitseinsatz Masuren 2004
Friedensarbeit im Nordosten Masurens
Wie bereits im vergangenen Jahr, traten 9 Reservisten der Kreisgruppe Bonn-Rhein-Sieg unter der Leitung des Wachtberger Oberstleutnants d. R. Otmar Mengels zum 2. mal die 1380 km lange Reise in den Nordosten Polens an. An ihrem Ziel Wegorzewo, dem früheren ostpreußischen Angerburg, kamen die Kameraden nach 26-stündiger Reise an.
Dies wurde erst nach einer einjährigen Vorbereitung möglich, bei der Stellen des Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge, der Bundeswehr, der polnischen Streitkräfte, sowie der Gemeinde Angerburg beteiligt waren. Aufgrund der bereits im letzten Jahr in Wegorzewo geleisteten guten Arbeit, wurde der Plan der Bonner Reservisten, dies nun zu wiederholen insbesondere von der polnischen Seite begrüßt und gefördert.
So kamen die Kameraden in diesem Jahr als Bekannte zurück. Auf sie wartete als erstes eine Einladung der Gemeinde Wegorzewo, um als Ehrengäste beim diesjährigen Stadtfest für die gute Zusammenarbeit geehrt zu werden. Die Soldaten wurden von den Einwohnern der Gemeinde mit einem großen Hallo herzlich begrüßt. So war dann auch Zeit, viele der Bekanntschaften aus dem vergangenen Jahr wieder aufzufrischen und neue Freunde zu gewinnen.
Im Mittelpunkt des Einsatzes standen in diesem Jahr 2 deutsch-russische Friedhöfe aus dem 1. Weltkrieg. Der Friedhof „Jägerhöhe“, auf einer idyllischen Anhöhe über dem Mauersee gelegen, war den Soldaten aus dem letzten Jahr bereits bekannt. Hinzu kam ein kleinerer Friedhof in dem Ort Strengeln. Unterstützt wurden die Soldaten von Kameraden der 1. Masurischen Artilleriebrigade, die in Wegorzewo stationiert ist. So konnten mit vereinten Kräften die für diesen Arbeitseinsatz gesetzten Ziele alle erfüllt, und beide Friedhöfe in einen angemessenen Zustand versetzt werden.
Bei der Verabschiedung der Bonner Reservisten ließen es sich weder der Bürgermeister der Gemeinde, Hr. Piotrowski, noch der Kommandeur der 1. MBA Hr. Oberst Kochanowski nehmen, den Soldaten für ihre geleistete Arbeit zu danken und die Bedeutung dieser Arbeit für den Frieden hervorzuheben. Denn schließlich, so resümierte Hr. Pivowatczek von der Gemeindeverwaltung, geht es darum masurisches Erbe zu pflegen. Dabei tritt im heute vereinten Europa die Nationalität in den Hintergrund und es bleibt letztendlich der Name und damit die Erinnerung eines Masuren, der einem sinnlosen Kriegstod zum Opfer viel.
Um viele positive Erfahrungen reicher und die sanft-hügelige grüne Landschaft Masurens, sowie die erlebte Gastfreundschaft vor dem geistigen Auge, kehrten die Kameraden nach 12-tägigem Einsatz nun wohlbehalten zurück. Für jeden steht schon heute fest, dass man zurückkommt. Die hier gemachten Erfahrungen lassen für die deutsch-polnische Zukunft im vereinten Europa das Beste hoffen.
Arbeitseinsatz Masuren 2003
Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden !
Unter diesem Motto des Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge führten 8 Reservisten der VdRBw -Kreisgruppe Bonn/Rhein-Sieg unter Leitung des Wachtbergers Oberstleutnant d. R. Otmar Mengels einen 12-tägigen Arbeitseinsatz im äußersten Nord-Osten Polens durch.
In Wengorzewo, dem früheren ostpreußischen Angerburg, setzte das Arbeitskommando gemeinsam mit Kameraden der polnischen Streitkräfte und der Gemeinde einen deutsch-russischen Soldatenfriedhof instand. Der Friedhof auf der „Jägerhöhe“ liegt abgeschieden und idyllisch auf einer Anhöhe über dem Mauersee und gestattet dem Betrachter einen wunderschönen Ausblick über die masurische Seenplatte. Hier ruhen 344 deutsche und 244 russische Soldaten die in den Winterschlachten Masurens in den Jahren 1914 /1915 dem 1. Weltkrieg zum Opfer fielen.
Die Vorbereitungen dieser Aktion dauerten knapp 2 Jahre und erforderten eine enge Abstimmung zwischen dem Volksbund, der Bundeswehr, der Gemeinde Wegorzewo und den polnischen Streitkräften. Diese Mühen fanden nun nach Rückkehr der Reservisten ihr erfolgreiches Ende.
Resümierend kommen die Kameraden einhellig zu dem Schluß, das die beschwerliche Reise von knapp 1380 km einfacher Wegstrecke – die Anfahrt dauerte immerhin 26 Stunden - und die tägliche Arbeitszeit von 9 Stunden, durch die herzliche und offene Aufnahme der Soldaten und die damit verbundenen sehr positiven Erfahrungen wett gemacht wurden.
Die Arbeit und das Auftreten der 8 deutschen Soldaten erzeugte in dem Ort ein erhebliches Echo , das von Erstaunen bis hin zu Beifallsbekundungen reichte. Ein bewegender Moment für den „Spieß“ des Arbeitskommandos Hauptfeldwebel d.R. UL war die Äußerung eines 80-jährigen Polen, das deutsche und polnische Soldaten die so gemeinsam im Angesicht des sinnlosen Kriegstodes gleichaltriger Kameraden arbeiten, sicherlich nie mehr aufeinander schießen werden.
In vielen Diskussionen zwischen den Reservisten und der Bevölkerung Wegorzewos wurden Krieg und Vertreibung thematisiert und immer wieder mit der selben Erkenntnis beendet: Der Krieg produziert ausschließlich Opfer – auf allen Seiten wird verloren und gestorben.
Das Resultat der Arbeit und der Arbeitseinsatz der Soldaten wurde von Vertretern der Gemeinde, des Volksbundes in Polen und des Landeskonservators der Wojwodschaft Masuren ausdrücklich gelobt und mit dem Wunsch nach einem baldigen Wiedersehen verbunden.
Für jeden der 8 Reservisten steht fest, dass man wiederkommt, entweder als Arbeitskommando oder aber „nur“ als Tourist . Die Erinnerungen und Erfahrungen aus diesem Einsatz sind für jeden der Beteiligten sehr intensiv und lassen für die gemeinsame deutsch-polnische Zukunft innerhalb Europas das Beste hoffen.